Neben grandioser Natur gibt es auf Island ja auch Menschen. Die Isländer musizieren gerne. In Deutschland bekommt man davon ja meistens nicht soviel mit. International bekannt sollte Björk sein.
Wenn man da ist, sollte man aber ruhig mal in die eine oder andere Musikveranstaltung hineinschnuppern. Man könnte im Sommer auch fast pausenlos von einem Musikfestival zum nächsten fahren.
Wir haben diesmal, wie auch schon in unserem letzten Urlaub, beim Skálholt Summer Concerts vorbei geschaut. Hier spielen den Sommer über an den Wochenenden Musiker, Gruppen und Chöre, die durchaus auch international bekannt sind.
Am Rande sei noch erwähnt, dass Skálholt ein geschichtsträchtiger Ort ist, dass sich dort auch ein Museum und eine Ausgrabungsstätte befinden und dass der Ort also auch ohne Konzert einen Besuch wert ist.
Wir hatten die Freude, zum einen den Kammerchor Hljómeyki zu erleben. Es gibt da ein paar Sachen auf Youtube, die verlinke ich aber mal nicht, weil ich nicht weiß, wie das da mit dem Copyright ist – einfach mal selbst schauen.
Zum anderen waren wir wieder – denn bei denen waren wir auch schon 2015 – bei Nordic Affect, einem Frauengruppe, das auch oft mit Gastkünstlern arbeitet und sowohl Klassik als auch moderne Kompositionen darbietet.
Diesmal war María Huld Markan Sigfúsdóttir mit einem Stück mit Glocken dabei. Hört sich seltsam an, war aber unglaublich gut.
Das ist also unser kleiner Kulturtipp und die Skálholt-Sommerkonzerte kosten nicht einmal Eintritt.
Ok, der Westen ist gar nicht sooo wild. Jedenfalls teilweise. Wir haben eine nette Tagestour gemacht. Vom Nationalpark Þingvellir, zu dem wir an dieser Stelle mal nichts schreiben, weil er schon so oft beschrieben wurde, fahren wir Richtung Norden. Auf der 52 geht zunächst schnell voran, diese Strecke ist neuerdings asphaltiert. Hier gibt es erste tolle Ausblicke auf den Gletscher Þórisjökull und den Ok (Lustiger Name). Der war früher auch mal ein Gletscher, hat aber in jüngster Zeit so viel Eis verloren, dass er nun keiner mehr ist. Das Wetter ist allerdings noch so bedeckt, dass uns brauchbare Aufnahmen nicht gelungen sind, Himmel und Gletscher sind schon mit bloßem Auge kaum zu unterscheiden.
Die Straße 52, auf der wir weiterfahren, wird ab der Stelle, wo die 550 abzweigt, zur Schotterpiste. Viele empfehlen diese Strecke als Hochlandpiste für Anfänger, dem kann man sich anschließen. Ich würde keinen normalen PKW empfehlen, aber hier und da sind wir einem begegnet.
Der Weg führt durch das Kaldidalur, das kalte Tal. Die tollen Aussichten auf den Langjökull sind das Gerüttel wert. Allerdings nur bei gutem Wetter, das sollte jedem klar sein.
Wir freuen uns über immer neue faszinierende Anblicke rauer, isländischer Landschaft, zum Beispiel an diesem Gletscherfluss, der die Basaltlava der Ebene durchfließt:
Danach noch einen schnellen Abstecher zur Höhle Surtshellir …
… mit einem Stück F578. Bis zu der Höhle auch eine einfache Piste – weiter hinten soll allerdings eine gefährliche Furt folgen.
Die Surtshellir liegt im Lavafeld Hallmundarhraun, das 52 km lang ist und eine Fläche von 242 Quadratkilometern hat. Hier ein Ausschnitt, in dem das Fließen der Lava noch zu erkennen ist:
Dann war aber auch genug Rüttelpiste. Es ging weiter zum Hraunfossar, einem ebenso interessanten wie attraktiven Wasserfall, der sich in vielen kleinen Bächen aus dem Lavafeld ergießt.
Daneben ist gleich der Barnafoss, in dem laut einer Sage zwei Kinder verunglückten.
Auf dem Rückweg dann noch ein Besuch bei Deildartunguhver, einer heißen Quelle, die die Umgebung mit heißem Wasser versorgt.
Hier haben wir uns noch mit Tomaten aus dem daneben liegenden Gewächshaus versorgt. Es wird übrigens auch ein Bad gebaut, das Krauma, das schon länger fertiggestellt sein sollte – das hat sich offensichtlich verzögert.
Unsere Reise steht diesmal ja ein wenig unter dem Motto, die eher vernachlässigten kleinen Wunder zu bereisen. Dieser Beitrag wird sich der von vielen unbeachteten Reykjanes-Halbinsel widmen. Diese Halbinsel, auch als Reykjanesskagi bekannt, ist eigentlich der Ort, an dem die meisten Touristen ankommen. Diese landen in Massen und meist mitten in der Nacht in Keflavik und werden dann mit dem Bus oder dem Leihwagen nach Reykjavik verbracht. Viel mehr als die Lavafelder neben der Straße sehen die meisten von diesem Ort nicht, wenn es nicht gerade dunkel ist.
Dabei gibt es sogar den UNESCO Global Geopark Reykjanes, einer von zwei auf Island. Diese Gegend ist vulkanisch recht aktiv, denn der Mittelatlantische Rücken zieht sich durch das Gebiet. Da, wo er im Südwesten auf Island trifft, liegt Reykjanes.
Hier kann man sich zwischen die nordamerikanische und die Eurasische Kontinentalplatte stellen. Die Platten bewegen sich etwa zwei Zentimeter pro Jahr auseinander. Rasend schnell für geologische Maßstäbe.
An vielen Stellen brodelt es oder es sind weite Lavafelder zu sehen.
Es gibt einiges an geothermischer Aktivität, so dass man hier auch ein Kraftwerk findet. Der Vulkan Gunnuhver liefert ganz im Südwesten hier jede Menge Energie, auch wenn sein letzer Ausbruch 1926 war, als die Insel Eldey entstand. Im Gebiet des Gunnuhver kann man auf gekennzeichneten Wegen durch das sehr bunte Geothermalgebiet gehen. Der hellblaue See ist das Abwasser des Kraftwerks, so wie in der berühmten blauen Lagune, nur dass hier (noch?) kein Bad ist.
Man kann hier sehr nahe an Fumarolen – Dampfaustrittsstellen …
… und blubbernde Schlammlöcher heran.
Auch die schroffe Küste …
… bietet das eine oder andere Naturschauspiel, wie zum Beispiel Brimketill, die Badewanne der Trolle.
Reykjanes bietet eine Vielzahl von Wandermöglichkeiten.
Wir haben uns diesmal zu einem kleinen Ausflug zur Lambafellsgjá entschieden. Die Fahrt führt uns über eine recht abenteuerliche Straße ohne Namen oder Nummer durch viel, viel moosbewachsene Lava:
Vom Parkplatz – also von der Fläche am Ende der Straße – wandern wir ein kleines Stück und genießen die Ausblicke auf verschiedenfarbige Berge, schroffe Lava und kuschelig aussehende Lavakissen.
Die Wanderung führt durch eine tiefe Felsspalte.
Am Ende wird es allerdings sehr steil und wir sind dann doch umgekehrt.
Es wird aber nicht der letzte Ausflug nach Reykjanes, dem Mauerblümchen, sein.
P.S.:
Hier noch ein “Mauerblümchen”, arktischer Thymian. Ein bisschen davon hat abends den Geschmack unseres Ofengemüses verfeinert.
Unser Langzeitcampingurlaub auf Island wird jäh unterbrochen von drei Trollen. Nennen wir sie Nökk, Guðrún und Bryðja.
Diese drei haben uns, sagen wir mal, überzeugt das wir 2 Wochen Urlaub mit ihnen machen. Dazu haben wir gemeinsam ein Haus bezogen. Das Haus liegt ganz nett an einen kleinen Tümpel namens Heytjörn.
Wir haben am ersten Tag eine kleine Rundtour in die Umgebung gemacht. Unser Domizil liegt in der Nähe von Mosfellsbær. So sind wir erst durch das Hengill-Gebiet gefahren. Ein Vulkangebiet, das bereits zwei Geothermalkraftwerke mit Energie versorgt. Wir sind zunächst entlang des Þingvallavatn Richtung Norden …
und dann wieder zurück Richtung Mosfellsbær gefahren.
In Island gibt es eine ausgeprägte Badekultur. So ziemlich jeder Ort hat ein Schwimmbad und Campingplätze mit angeschlossenem Schwimmbad stehen bei den Isländern hoch im Kurs. Isländer gehen abends nicht in eine Kneipe, sondern ins Bad und tauschen dort die neuesten Neuigkeiten aus und quatschen miteinander.
Die meisten Schwimmbecken sind dann auch nicht gerade olympiatauglich. So 12*6 Meter findet man oft. Was eigentlich auch immer dabei ist, ist mindestens ein Hotpot. Ganz besonders nett finden wir das Bad in Hofsós , einem kleinen netten Ort mit einem hübschen Hafen …
… an der Westküste des Skagafjörður. Das schwarze Haus soll eines der ältesten isländischen Häuser sein.
Wir haben ein wenig von der Hafenmole geangelt, aber nur wenig Erfolg gehabt, den einzigen kleinen Plattfisch haben wir wieder freigelassen. Interessant waren aber die Quallen. Kreuzquallen, die wir noch nicht kannten:
… aber auch Rippenquallen, die leuchteten, als hätten sie auf ihren Rippen grüne LED-Lauflichter. Leider konnten wir kein brauchbares Bild davon machen, so verweisen wir auf den Wikipedia-Artikel zu Rippenquallen.
Nun zum Bad in Hofsós:
Es liegt nur durch einen kleinen Hang vom Meer getrennt direkt am Atlantik:
Das Wasser im Pool hat 30°, eine in Island übliche Temperatur. Man kann also auch bei schlechtem Wetter hinein ohne dass es ungemütlich wird. Ein Hotpot ist auch dabei. Nachteil des Pools ist, dass er sehr beliebt ist.
Während wir in Sauðárkrókur campten, haben wir auch noch zwei sogenannte natürliche Hotpots besucht. Natürlich ist an denen, dass es sich hier um Geothermalwasser handelt, welches in ein Becken geleitet wird, das nur aus groben Steinen, Kies und Erde besteht – also meistens ein von Menschen etwas hergerichtetes Loch in der Erde. Das ist dann so angelegt, dass die Menge des zufließenden Wassers die Badetemperatur in einem angenehmen Bereich hält. Das sind in der Regel so um 40°. Für Hygienefanatiker ist das nicht zu empfehlen, meist sind diese Hotpots mit Algen bewachsen und niemand kontrolliert die Qualität des Wassers.
An einem Abend sind dann also zum Grettislaug aufgebrochen. Dieser wird vom Jarl von Drangey betrieben, ein netter alter Mann der aber auch sehr geschäftstüchtig erscheint. Seinen Titel “Jarl” oder auf englisch “Earl” hat er von seinen Freunden verliehen bekommen, weil er so oft auf der Insel Drangey …
… war und so viel darüber weiß.
Jedenfalls kostet es 1000kr hier, es gibt ein Cafe, Gästehäuser und einen Campingplatz. Auch kann man diverse Touren mit dem Boot machen. Nicht so toll fand ich, dass die Duschen nicht gingen, denn ich wollte mir die 250kr Duschgebühr des Campingplatzes sparen. Ich bin mir auch sicher, dass ich schon mehrere Dokumentationen über Drangey und den Grettislaug gesehen habe. Jedenfalls haben wir in dem heißeren (rechten) der beiden Pools, den der Jarl “Jarlslaug” getauft hat, eine ganze Weile entspannt.
Am anderen Tag haben wir dann noch eine Spritztour zum Fosslaug im Süden von Varmahlíð gemacht. Der etwas versteckt gelegene Hotpot liegt bei dem Wasserfall Reykjafoss.
Der Hotpot selbst ist relativ warm und es gibt keine Infrastruktur und er ist ein wenig schlammig. Dafür ist er auch kostenlos, wenn auch inzwischen kein Geheimtipp mehr. Wenn es einem nach einer Weile zu warm ist, kann man sich einen Meter weiter im Fluss abkühlen.
Dem aufmerksamen Leser unseres Blogs wird nicht entgangen sein das wir gerne mal Angeln gehen. Das ist ein netter Zeitvertreib und endet mit etwas Glück wohlschmeckend. Nun ist es so, dass viele an Lachsangeln denken, wenn sie Island hören. Das kann man hier ganz hervorragend, bestimmt, nur sind die Preise dafür schon so fantastisch wie die Landschaft hier. Für die allermeisten Lachsflüsse habe ich nur Touren mit Guide gefunden. Die Isländer lassen hier Touristen ungern einfach in ihren tollen Flüssen angeln. Das kostet dann so mal ohne Probleme 1000€ – natürlich aber mit allem – abholen vom Hotel und mit Essen zwischendurch und abends wieder zurück bringen. Viele Gewässer und Guides lassen auch nur noch sogenannte Catch and Release zu – also, dass man die Fische fängt und wieder zurück setzt. Einen zum Essen zu fangen, sowas profanes ist eher nicht gewünscht. Wenn man also nur Lachs essen will sollte man ihn eher mit einem Hubschrauber abwerfen lassen wo man gerade ist – das sollte günstiger sein. Wenn Geld keine Rolle spielt eine super Sache – hier ein Link. Ist sicher ganz toll…
Also was kann man tun wenn man nur mal eben ein oder zwei Fische für das Abendbrot angeln will und eben nicht den Lachs seines Lebens, dann kann man kostenlos ans Meer gehen und dort angeln. Hier gibt es auch Regeln. Soweit ich weiß, darf man keinen Lachs im Meer fangen, die gehören den Leuten, die die Flüsse besitzen. 50 Meter um die Flussmündung soll man auch nicht angeln. Aber das kenne ich nur vom Hörensagen. Was ich weiß ist, dass Kehlen vorgeschrieben ist. Fische, die man nicht zurücksetzt, müssen mit einem Kehlschnitt sofort getötet werden.
Die andere günstige Möglichkeit ist eine Veiðikortið, zu deutsch Angelkarte. Hier kann man in 35 Seen rund um Island für ca. 65€ angeln. Oft muss man sich bei dem Landbesitzer anmelden und bekommt eine Einweisung, bei anderen Seen geht man einfach so los.
Als Beispiel will ich den Ausflug zu den Selá Lakes beschreiben, den wir gesten unternommen haben. Die Beschreibung der Seen, in diesem Fall handelt es sich nicht um einen, sondern um mehrere Seen, die mit kleinen Bächen verbunden sind, findet man hier. Ich hatte auch ein / zwei Berichte im Internet über diese Gegend gelesen, die voll des Lobes waren.
Im Grunde fing alles Tage vorher an. Dies ist eine der wenigen Ecken, für die man sich vorher anmelden muss damit nicht zu viele Leute gleichzeitig angeln. Also eine E-Mail an Bjarni geschrieben mit der Frage, ob man an einem von drei Tagen vorbei kommen könnte. Dieser antwortet auch recht zügig und wir konnten uns einen Tag aussuchen.
An DEM Tag fuhren wir also los und kamen dann gegen 14 Uhr an der Farm an. Bjarni war nicht da, aber wohl seine Mutter. Die nette alte Dame konnte leider kein Englisch und wir haben dann mit einigen Brocken Isländisch, Händen und Füßen alles geklärt. Der Weg zu den Seen wird schon in der Beschreibung mit “The lake lies about 6 km from the Hvalnes junction, but is unfortunately only suitable for larger vehicles. The road can be rocky, but small jeeps are good, but very difficult for small cars.” angekündigt. Die alte Dame ermahnte uns dementsprechend, langsam zu fahren (svona, svona) wegen der Steine.
Der Weg war dann auch steinig. Er ist nur etwas für Menschen ohne Nerven. Jede Hochlandpiste, die ich schon gefahren habe, ist dagegen ein Highway. Für die 4 km, die sich die Piste von der letzten öffentlichen Schotterstraße zieht, brauchte ich eine Stunde. Jedem der da hin will rate ich – geh zu Fuß, da bist du schneller.
Da es, angekommen bei der Hütte am See Ölvesvatn (der Hauptsee), sehr windig war und der Wind uns direkt ins Gesicht blies, packten wir nach ein paar Würfen die Sachen ein und machten erstmal einen kleinen Marsch, halb um den See.
Hier kam der Wind von der Seite und nun konnte man besser angeln. Der zweite Wurf brachte den ersten Fisch, einen Saibling, gutes Exemplar. Wir angelten etwa eine Stunde – Wolken und Sonne wechselten, der Wind blieb – die Fische waren beißfreudig. Noch drei gute Forellen gingen an den Haken, drei kleinere Fische durften wieder schwimmen. Dafür, dass wir netto nur etwa eine Stunde geangelt haben, eine beachtliche Ausbeute.
Würde man den Tag hier verbringen, könnte man sich eine Tiefkühltruhe voll angeln. Die Landschaft um einen herum ist karg aber auch faszinierend. Nur Natur und ein paar Schafe.
Dann fahren wir wieder zurück über die Piste, die ich eigentlich kein zweites mal fahren will.
Nachdem wir nur einen Kurzbesuch in Ásbyrgi gemacht hatten wollten wir eigentlich nach Sauðárkrókur, es ein paar Tage ruhig angehen lassen und die Lieben Daheim mit Blogbeiträgen erfreuen. Dummerweise begab es sich, dass an diesem Ort so eine Art Kinderfußballmeisterschaft ausgetragen wurde. Also fuhren wir noch ein wenig weiter nach Skagaströnd, das auf der anderen Seite der Skagi-Halbinsel liegt.
Von hier aus machten wir einen Ausflug nach Kálfshamarsvík, einer kleinen Landzunge mit einem Leuchtturm und einer Bucht. Hier gab es um 1900 noch einen kleinen Ort mit 100 Einwohnern. Verlassen wurde er in den 1940ern und so sind nur noch überwucherte Ruinen zu sehen.
Interessant sind hier aber die Basaltformationen …
… die im Zusammenspiel mit dem Meer besonders interessant sind.
Ach ja, auf dem Weg nach Kálfshamarsvík überquerten wir einen Fluss, auf dessen Namensschild “Fossá” stand. Das heißt “Wasserfallfluss”, also schnell mal links und rechts aus dem Autofenster geschaut, wo denn da vielleicht ein Wasserfall ist, und siehe da, nur wenige Meter neben der Straße ist er:
Der Campingplatz hier kann übrigens sehr empfohlen werden. Er ist nett gelegen und ruhig. Die Sanitäranlagen sind gut, wobei es zwar eine Dusche gibt, aber unser Tipp ist das örtliche Bad – klein, aber mit allem was man braucht, billiger als duschen auf dem Campingplatz und mit Kaffee am Hotpot inklusive.
Wir müssen zugeben, dass wir für die Zeit, die wir hier waren, nicht so viel unternommen haben. Zum einen gibt es nach ein paar Wochen Action auch mal einen Bedarf einfach mal auszuspannen bei uns, zum anderen war das Wetter stürmisch und das sitzt man am besten einfach aus. Es hat unseren kleinen Wohnwagen ganz gut geschüttelt und wir haben ausnahmsweise das Hubdach abgesenkt, weil es dann deutlich leiser und ruhiger ist. Aber das Wetter wird zuverlässig irgendwann auch wieder schöner. Wir machen noch ein Abschiedsbild vom Campingplatz mit dem hübschen Berg Spákonufell (Wahrsagerinnenberg) im Hintergrund.
In Nordisland wird es in diesen Wochen nicht dunkel. Die Sonne geht um Mittsommer um 1:00 Uhr unter und um 1:30 Uhr wieder auf … und auch in dieser halben Stunde wird es nicht dunkel, sondern nur etwas dämmerig. Dieses Bild habe ich zur “dunkelsten” Zeit am Morgen des 22. Juni aufgenommen:
Das ist für mehrere Wochen so und es ist eines der Dinge, die mich an diesen Breitengraden total faszinieren. Wir legen uns meist gegen 1:00 Uhr schlafen und ich muss immer noch mal rausschauen und mich freuen, wie hell es ist 🙂
Bei Ásbyrgi handelt es sich um den nördlichen Teil des Vatnajökull-Nationalpark, in dem auch der auch dem SciFi-Film Prometheus bekannten Wasserfall Dettifoss liegt. Da wir diesen aber schon von beiden Seiten kennen und das Zeitfenster mit dem guten Wetter nur kurz war, haben wir auf einen Besuch verzichtet. Im Herbst kommen wir aber sicher noch mal vorbei.
Neben dem Hauptcampingplatz in Ásbyrgi …
gibt es noch einen wunderschönen Campingplatz in Vesturdalur, …
der leider nicht mit unserem Wohnwagen zu erreichen ist, denn die Straßen …
sind noch wirklich schlecht. Die neue Straße ist allerdings im Werden begriffen und wird wohl in den nächsten Jahren fertig.
Aber unser Auto ist diesen Strecken ja problemlos gewachsen, also fahren wir erst einmal nach Hólmartungur, wo wir nach einer kurzen Wanderung diesen Wasserfall im Verlauf der Jökulsá á Fjöllum vor uns haben, von dem wir glauben, dass es der Réttarfoss ist:
Leider waren wieder viele kleine Fliegen unterwegs, aber dieses mal hatten wir unsere Mückenhüte aufgesetzt. Sieht blöd aus, aber funktioniert. Und wir wurden von anderen, die keine hatten, durchaus beneidet. Wir empfehlen dringend, sich vor einer Islandreise im Sommer so einen Hut zu beschaffen. Kostet nur wenige Euro und wenn man sie braucht, ist man glücklich, sie zu haben.
So können wir den hübschen Weg genießen, an dem wir unter anderem auch oft das Gemeine Fettkraut antreffen, eine fleischfressende Pflanze:
Die Hauptattraktion in Vesturdalur sind die Hljóðaklettar, was übersetzt soviel wie Echofelsen heißt. Von Echo konnten wir allerdings nicht viel feststellen, wenn auch eine gute Akustik. Was aber einen wirklich begeistern kann sind die Basaltformationen.
Ásbyrgi selbst hat eine Hufeisenform, die aber so groß ist, dass man sie von unten nicht voll mit der Kamera einfangen kann. Hier ein Ausschnitt:
Der Legende nach handelt es sich hier eine Hufabdruck von Sleipnir, Odins achtbeinigem Pferd. Hier kann man nett wandern und viele Pflanzen entdecken.
Am vorderen Teil des Hufeisens ist der kleine See Botnstjörn – sehr schön anzusehen und Ziel von Touristenbussen. Also eher morgens oder abends besuchen, dann hat man da seine Ruhe.
Auch der kurze Weg vom Parkplatz dorthin durch einen Wald ist schon sehr hübsch:
Einfach alles sehr schön – wir müssen hier wohl im Verlauf unserer Reise noch einmal hinfahren.
Von Raufarhöfn ging es in die Nähe von Husavik auf den Campingplatz Heiðarbær, der ein nettes kleines Schwimmbad bietet und gegenüber von einem mehr oder weniger inaktiven Geysir.
Der Platz an sich ist nur bedingt zu empfehlen, finden wir. Die Straße daneben ist doch relativ stark befahren und das neue (war 2015 noch nicht da) Küchenhäuschen so versifft das es nicht wirklich schön ist und wir hätten es gemieden wenn man dort nicht auch abwaschen müsste. Die Sanitäranlagen sind allerdings gut.
Jedenfalls sind wir von hier aus nach Þeistareykir gefahren. Ein Geothermalgebiet, bzw. ein aktives Vulkangebiet im Süden von Husavik. Auf der Fahrt dahin hat man eine schöne Aussicht über die Bucht.
Man fährt durch Felder von Lupinen, die sicher angelegt wurden, so zahlreich sind sie.
Bald schon kommen diverse Baustellen in Sicht. Hier entsteht ein Geothermalkraftwerk. Noch eines. Für noch mehr Industrie, denn Strom gibt es ja eigentlich mehr als genug um die Bevölkerung zu versorgen. Überall Bagger, Strommasten, Container und Baustellen.
Die lieben Isländer haben schon immer alle Ressourcen ausgebeutet die sie hatten. Dummerweise. Ich finde sie wissen nicht was sie tun.
Þeistareykir selbst ist wunderschön – eine Grüne Oase in karger Lavalandschaft, mit Fumarolen und blubbernden heißen Matsch.
Es gibt auch eine Wanderhütte, in der Nähe soll es tolle Höhlen mit Tropfsteinen geben, Wegweiser sehen wir allerdings nicht. Ohnehin gehrt dieses Gebiet zu den touristisch wenig bekannten, obwohl es sich hinter “berühmteren” Gebieten nicht verstecken muss.
Eine aufgestellte Infotafel informiert, dass in dem Gebiet 58 historische Stätten sind und dass die Gegend als eine der wichtigsten Stätten des isländischen Kulturerbes handelt.
Auch biologisch betrachtet ein wertvoller Ort, überall wächst zum Beispiel dort das bei uns strenggeschützte gefleckte Knabenkraut, eine wilde Orchidee:
Ein Kleinod geschändet von der Gier der Menschen. Wirklich schade.
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