Wenn man sich Island auf einer Karte anschaut dann sieht man links oben etwas mit vielen tiefen Fjorden. Das sind die Westfjorde. Das ganze ist recht abgelegen und für das Reisen hier sollte man viel Zeit einplanen. Rein in den Fjord, raus aus dem Ford, das zieht sich lange hin.
Es gibt nicht viele große Attraktionen hier, man muss fast sagen zum Glück, denn so kann man die Schönheit der Landschaft oft alleine genießen. Hier wohnen nur wenig Menschen und die Massen an Touristen wälzen sich im Süden über den Golden Circle.
Also machen wir einfach mal einen Beitrag mit wenig Worten und vielen Bildern.
Der Süden der Westfjorde ist bei den Isländern recht beliebt – man kommt hier relativ gut mit der Fähre von Stykkishólmur hin und er liegt im Süden – also hat man den ganzen Tag Sonne, wenn sie scheint. Was hier auch ganz fantastisch geht ist Baden. Nicht jeder wird wie Tina in die Fluten springen, aber es gibt eine ganze Menge Hotpots und Schwimmbäder.
Vor zwei Jahren habe wir da schon eine Menge besucht. Diesmal haben wir dann ein paar Lücken aufgefüllt. Als erstes waren wir in Patreksfjörður, das hat ein recht neues Bad, es liegt zwar etwas zurückgesetzt vom Fjord, aber ist so geschickt gebaut das es eine tolle Aussicht bietet.
Wird sind dann noch zu einem See in der Nähe, den wir schon kannten, der Sauðlauksdalsvatn. Hier ist es recht ungewöhnlich, denn es gibt weißen Sand und es sieht eher aus wie an der Dänischen Nordseeküste. Tina musste hier auch noch mal rein hüpfen, der See war ein paar Grad kälter als das Meer.
Wir haben in Flókalundur übernachtet und daneben gibt es Hellulaug, einen kleinen Hotpot, der aber etwas überlaufen ist.
Dann waren wir noch in Krosslaug, einem Schwimmbad mit recht langer Geschichte. Neben dem Becken ist ein netter Natursteinpool. Hier kann man auch, wenn die Flut da ist, ins Meer um sich abzukühlen.
In diesem Naturpool hatten wir eine nette Unterhaltung mit einem isländischen Paar. Die beste Möglichkeit, mit Isländern ins Gespräch zu kommen, sind sowieso Hotpots.
Nachdem Tina mit ihrem Isländischkurs durch war hatten wir noch etwas Zeit totzuschlagen bis unser Auto in die Werkstatt musste. Wir sind dann erstmal nach Þingeyri umgezogen. So fast zwei Wochen auf dem gleichen Campingplatz reichen dann ja auch.
Der Campingplatz in Þingeyri liegt direkt am Strand.
Auch gleich nebenan ist das Schwimmbad des Ortes, von wo aus der Campingplatz auch betreut wird. Das Bad selbst ist ganz nett und man kann hier duschen wenn man auf dem Campingplatz übernachtet.
Von hier aus haben wir dann eine Tagestour unternommen um noch ein paar Lücken auf unserer Islandkarte zu füllen. Auf der 60 geht es Richtung Süden, jedenfalls so ungefähr. Die Straße überbrückt nicht so wahnsinnig viele Kilometer wenn man die Luftlinie betrachtet, bietet aber viele Aussichten auf die schöne Landschaft und viel Schotter.
Ausblicke auf dem WegIn der Nähe von Brjánslækur trifft die 60 auf die Küste. Hier geht die Fähre nach Stykkishólmur auf der Halbinsel Snæfellsnes ab. Wir fahren die 62 weiter Richtung Patreksfjörður und biegen dann ab zum ersten Ziel des Tages: Rauðasandur (manche sagen auch Rauðisandur). Das heißt Roter Sand und der Strand hat auch einen deutlichen Rot-Stich. Das liegt daran, dass der Sand zum erheblichen Teil aus zermahlenen Muschelschalen besteht, die eine rosa / orange Tönung haben.
Auch wenn wir Pech haben und mit einem Bus voller Touristen ankommen – das ist so weitläufig das man schnell fast alleine in der Ecke ist die man sich aussucht.
Tina lässt es sich nicht nehmen und springt in die Fluten. Die Wassertemperatur schätzen wir später nach den Angaben umgebender Messstationen und unter Berücksichtigung, dass der Strand flach ist, auf 12 Grad. Etwas frisch, aber sie findet es toll.
Nachdem wir dann genug von Strand haben geht es erstmal nach Patreksfjörður. Hier hatten wir im letzten Urlaub schon mal einige nette Tage verbracht und wir bestellen bei der Tankstelle eine große Pommes. Das ist hier der echte Geizhalstipp – eine Portion reicht für zwei, kommt auch in zwei großen Plastikboxen und das für 750 Kr.
Gestärkt geht es nun zurück nach Þingeyri, aber nicht sofort. Es ist mittlerweile Abend und der Dynjandi, einer der schönsten Wasserfälle Islands, ist unser nächstes Ziel. Wir hätten hier schon auf der Hinfahrt halt machen können, doch abends scheint die Sonne auf den Wasserfall und taucht ihn in die schönsten Farben – Timing ist hier wichtig.
Wir steigen die ca. 100 Meter bis zum Hauptwasserfall auf und genießen eine Weile die Aussicht.
Mit der Sonne im Herzen und zufrieden mit der Welt geht es danach zurück nach Þingeyri.
Nachdem wir vor zwei Jahren einen 1-Wochen-Crashkurs Isländisch in Ísafjörður hatten, wollte ich nun gern einen weiteren Kurs dort machen. Die Kurse werden vom “University Centre of the Westfjords” angeboten (Háskólasetur Vestfjarða), sind recht preiswert und es ist extrem übersichtlich und nett dort. Die kleine – OK, winzige – Uni ist im ersten Stock dieses Gebäudes untergebracht.
Volker wollte nicht weiter mitmachen, er konzentriert sich auf seine Schwedisch-Fortschritte und es kann wegen vieler Ähnlichkeiten schon verwirrend sein, beides gleichzeitig zu lernen.
Es ist in Island zur Verständigung meist nicht notwendig, isländisch zu sprechen. Fast alle sprechen englisch, selbst die Kinder schon früh. Aber ganz oft freuen sich die Isländer sehr, wenn man nur ein paar Brocken in ihrer Sprache sagen kann. Kaum jemand lernt sie, und sie sehen es als Kompliment und als echtes Interesse an ihrem Land, wenn man sich die Mühe macht.
Und ich finde, die Sprache klingt einfach toll. Sie hat sich im Vergleich zu schwedisch, norwegisch und dänisch in den letzten tausend Jahren wenig verändert und mich fasziniert das. Es hat aber einen Nachteil: Die drei anderen genannten Sprachen sind über die Jahrhunderte deutlich einfacher geworden. Sie haben viele Endungen fallen lassen und auch vieles andere vereinfacht. wer isländisch lernen will, muss sich zum Beispiel damit abfinden, dass es für Hauptwörter eine Form mit und eine ohne bestimmten Artikel gibt, dazu jeweils vier Formen für die vier Fälle und das ganze dann noch mal in der Mehrzahl. Also 16 insgesamt. Ich fand Sprachen lernen eigentlich immer recht leicht, aber isländisch ist wirklich eine Herausforderung. Nun ja, das Gehirn will trainiert sein, also hab ich die zwei Wochen Kurs gemacht und habe viel dabei gelernt.
Wer sich einen Eindruck verschaffen möchte, wie sich isländisch anhört, kann das gut bei gesungenen Texten, hier ein traditionelles Wiegenlied auf youtube: Sofðu, unga ástin mín
Volker hat sich derweil mit anderen Dingen die Zeit vertrieben. Lesen, Beeren pflücken …
… Wäsche waschen, Angeln, ein bisschen umherlaufen …
Wir waren die zwei Wochen übrigens auf dem Campingplatz “Tungudalur” am Ende des Skutulsförður, das st der Ford, an dem Ísafjörður liegt. Neben dem Platz ist ein Wasserfall des Flüssches Bruná, …
…, das auch durch das Campingplatzgelände fließt. Sehr hübsch, hier mit dem goldenen Schein der tiefstehenden Abendsonne auf den Bergen im Hintergrund.
Solltet Ihr einmal nach Ísafjörður kommen, dort campen wollen und ein Autohaben, nehmt diesen Campingplatz. Es sind fünf Kilometer bis Ísafjörður, aber er ist viel schöner als der in der Stadt. Der liegt nämlich im Hafen- / Industriegebiet, bietet abends, nachts und frühmorgens die entsprechende Geräuschkulisse und hat lediglich einen hübschen Hintergrund, einen Trollsessel:
Wir mussten hier aber eine Nacht verbringen, da unser Auto ja in die Werkstatt musste, Ihr erinnert Euch: Das mit dem Auto und so …
Aber das darf aber auch gern die letzte Nacht bleiben, die wir dort verbrachten.
Die Westfjorde sind der älteste Teil Islands. Sie haben schon Eiszeiten über sich ergehen lassen. Das kann man hier sehen, denn fast alles ist oben flach – das waren die Gletscher der Eiszeit, die fast alles abgehobelt haben. Wir sind nun an einem schönen Abend auf den Bolafjall. Der ist 638 Meter hoch.
Das praktische für so faule Menschen wie uns: man kann mit dem Auto rauf fahren, weil dort eine Radarstation gebaut wurde – so ein Relikt des kalten Krieges.
Wir hatten es an dem Abend etwas eilig – die Wolken kamen und wollten uns die Aussicht vermiesen.
Die Isländer lieben Fußball, da sind sie ja nicht anders als andere Europäer. Sie spielen auch wirklich bei jedem Wetter, das merkt man wenn man hier rumfährt und ab und zu mal in den Orten die Spielfelder beschaut – es ist wirklich oft was los und das bei jedem Wetter. Was viele aber nicht so wissen, hier oben in den Westfjorden ist das Zentrum des Matschfußballs. Hier heißt das Mýrarboltinn, soviel wie Moorfußball. In Deutschland wird es Moorfußball oder auch Matschfußball genannt – ich finde Matschfußball richtiger, weil man wohl oft kein Moor hat und einfach ein Feld in eine Matschkuhle verwandelt.
Jedenfalls waren wir bei der Europameisterschaft, so behaupteten die Isländer, aber wir glauben, dass das nicht ganz so ernst zu nehmen ist, weil man kein Ausscheidungsverfahren hat und einfach so mitmachen kann – wenn man Schuhe, hat die man ruinieren oder verlieren kann.
Für alle Beteiligten ist das ein großer Spaß und es gibt viel zu lachen, also, wenn man etwas Schadenfreude an den Tag legen mag jedenfalls.
Vorsicht ist auch als Zuschauer vonnöten, der Matsch bleibt nicht unbedingt im Feld. Einige Mannschaften wollten aber auch wirklich gewinnen.
Wasserfälle können wir Euch ja nicht vorenthalten. Wir haben noch einen kleinen Abstecher zum Dettifoss gemacht. Der stärkste Wasserfall Europas und bekannt auch aus Kino und Fernsehen. Der Dettifoss liegt am Jökulsá á Fjöllum, einem Gletscherfluss, der reichlich Wasser mit sich führt.
Wir waren diesmal auf der Seite, die mittlerweile von Süden her mit einer Teerstraße zu erreichen ist. Die Straße wird bald bis Ásbyrgi durchgehen (wir waren da diesen Urlaub schon). Jedenfalls ist die Infrastruktur gut und wird wohl auch weiter ausgebaut (ein Weg für Rollstuhlfahrer entsteht, die Aussichtsplattform gibt es schon).
Aber hier einfach ein paar Bilder.
Nicht alle Wege sind schon Idiotensicher.
In der Nähe ist übrigens der Selfoss. Lustigerweise gibt es im Ort Selfoss – in Südisland – keinen Wasserfall.
Nachdem unsere Autoprobleme vorerst gelöst schienen und wir unseren Wagen wieder hatten, war es keine Frage, dass wir endlich dahin fuhren wo wir die ganze Zeit hin wollten seit wir in Möðrudalur angekommen waren: zur Askja. 2015 sind wir schon mal dort gewesen und hatten uns als erstes zu dem neuen Lavafeld, Holuhraun, aufgemacht, um dann festzustellen, dass der Sprit nicht mehr reichen würde wenn wir noch zum Krater hochfahren. Das sagte jedenfalls der Computer, was sich aber später als falsch raus stellte. Jedenfalls haben wir uns damals für den vorzeitigen Rückzug entschieden, so dass die Caldera auf der Liste der Dinge blieb, die noch anzusehen sind.
Nun sind wir morgens nicht die schnellsten und kamen nicht so früh los. Das machte nicht viel, denn die Tage sind im Juli auf Island ja noch lang. Von Möðrudalur aus ging es kurz auf der 901 bis zur F905. Diese Piste führt über die F902 bis zum Kverkfjöll oder über die F910 bis bis zur Askja. Dies ist die einfachste Piste, wenn man Anforderungen an die Wattiefe eines Fahrzeugs berücksichtigt, und ist auch mit einem SUV zu schaffen.
Dummerweise sind diese Pisten viel befahren und dann stellt sich das ein was den meisten sehr auf die Nerven geht – Wellblechpiste.
An diesem Tag war es so heiß das man sich wie in einer richtigen Wüste fühlte. Das erste mal haben wir solche Fata-Morgana-Luftspiegelungen gesehen. Nein, das ist kein See, in dem sich die Berge spiegeln, sondern aufgeheizte Luft.
Nach ein paar kleinen Furten kamen auch Strecken, die eher wie eine Sandwüste waren und es gab auch Hinweisschilder, dass man nicht anhalten sollte im tiefen Sand. Im Großen und Ganzen waren die 100 km Piste bis zur Askja recht ereignislos und vor allem durch elendes Gerüttel geprägt, das hier und da durch einen tollen Ausblick belohnt wurde.
Auf dem Weg wurden wir noch von freundlichen Rangern angehalten, die uns über den Nationalpark und seine Vorschriften aufklären wollten. Nicht, dass wir etwas falsch gemacht hätten – das machen die einfach schon mal von sich aus. Wir nutzten gleich mal die Gelegenheit und fragten nach unserem Rückweg: der F88, die einige bekannt-berüchtigte Furten hat und bei der immer angeraten wird, sie nicht mit einem kleinen Wagen zu fahren, wie z.B. einem Dacia Duster (manche Verleiher sind da anderer Meinung).
An der Askja, bzw. bei der Dreki-Hütte (es ist eher langsam ein Dorf) gab es dann erstmal eine Pinkelpause um dann die letzten 9 km rauf zum Krater zu fahren. Im Grunde hatte ich vom Fahren für den Tag die Nase voll. 100km Rüttelpiste reicht. Jeder sollte sich überlegen ob er nicht da gleich bleibt und am nächsten Tag weiter fährt.
Beim Krater angekommen – es sind eigentlich mindestens drei – musste man noch 2,5 km laufen um zum Viti-Krater zu kommen.
Langeweile kommt nicht auf, eher Staunen über die Landschaft.
Im Víti-Krater kann man schwimmen, das machten auch einige. Wir hatten nichts dabei und es war ja auch immerhin schon 18 Uhr und noch ein paar Stunden Rüttelpiste, die man nicht so gerne im Dunkeln fährt.
Das Panorama im Krater ist jedenfalls gigantisch und auf jeden Fall einen Besuch wert.
Als wir uns dann satt gesehen hatten ging es zurück und diesmal sollte es über die F88 gehen. Eine neue Strecke für uns. Wir fuhren also los. Die Sonne fing langsam an tiefer zu sinken. Erst ein Stück die F910 zurück, die wir schon kannten mit dem tiefen Sand, alles ist besser als Rüttelpiste. Dann kam die F88, die recht angenehm anfing, dann doch zeitweise an die F905 erinnerte, aber doch etwas besser war.
Nach gut 20 Kilometern passierten wir Herðubreiðarlindir, eine grüne Oase am Nationalberg Herðubreið. Hier war tolles Wetter, die Ranger saßen draußen und grillten. Zu dumm das wir nicht ausgerüstet waren. Wir wären gerne geblieben und so sind wir nur schnell vorbei. Nach einigen kleinen Furten kommt dann die gefährlichste Furt über die Lindaá auf der F88.
Hier angekommen stand da ein Dacia Duster, offensichtlich abgesoffen, denn er war von innen feucht. Außerdem stand ein größerer Pickup da. Kein Mensch zu sehen. Ein Schild mit einer Erklärung für den Pegelmesser der an der tiefsten Stelle steht – der funktioniert wie eine Ampel – grün, gelb und rot. Natürlich hatten wir – rot. Der Ranger, den wir am Morgen getroffen hatten, hatte gesagt, das Wasser sei knietief. Der Rote Pegel bedeute laut dem Schild irgendwas zwischen 40 und 80 cm – und unser Pajero kann 70 cm (bzw. 50 wenn man keine nassen Füße haben will oder auf die Türdichtungen vertraut). Nach einigen ratlosen Minuten, zurückfahren wollte ich nur höchst ungern, also Wathose angezogen und den Fluss erkundet.
So richtig beruhigte uns das nicht. Das Wasser war knietief an manchen Stellen und bis zur Hälfte des Oberschenkels an anderen. Der Pegelmesser war etwa 5 cm über dem Gelben, aber sollten wir es wirklich wagen? Ein kleine Bugwelle macht man immer und ein kleines Loch und es könnte das gewesen sein.
Wenig später tauchte ein Pickup mit Kabine auf. Deutsche mit noch weniger Ahnung als wir und auch nicht mutiger. Beratschlagung brachte uns nicht weiter, da tauchte Fahrzeug Nummer drei auf. Auf der anderen Seite ein Isländer mit einem koreanischen SUV. Der zog auch seine Wathose an und kam rüber. Er hatte das Fahrzeug mit der kleinsten Wattiefe und nach seinem Test auch keine Lust es als erster zu versuchen.
Nach einigen weiteren ratlosen Minuten fuhr das Paar mit dem Pickup zurück, nachdem ich ihm den Weg erklärt hatte, wie man über die 910/905 nach Mývatn kommt. Wir verweilten noch etwas, denn es kann immer sein, dass doch noch jemand kommt, der sich traut und man sehen kann ob man es schaffen kann. Das passierte auch – ein Pajero älterer Bauart mit ein wenig größeren Reifen kam, hielt nur ganz kurz und fuhr durch – allerdings waren seine Reifen teilweise fast ganz unter Wasser. Der Isländer auf der anderen Seite palaverte etwas mit dem und fuhr dann zu meinem Erstaunen mit seinem SUV durch den Fluß. Ohne Schaden und ganz dicht an der gespannten Leine. Am Morgen hatten wir noch den Tipp vom Ranger bekommen, dass 1 Meter von der Leine entfernt der beste Punkt sei – das war nicht so, was der vorher durchfahrende Paero gezeigt hatte. Der Isländer hielt dann an und sagte, dass er die Nummer der Ranger von dem anderen Pajerofahrer bekommen hatte. Dort nachgefragt bekam er den Tip, ganz an die Leine zu fahren und das es wohl klappen müsste. Hatte es ja auch.
Er blieb noch stehen für uns, falls wir, die es nun versuchen wollten, absaufen würden. Er würde dann den Rangern Bescheid geben – aber das war nicht nötig. Mit feuchten Händen aber trocken Füßen ging es durch die Furt – alles ok, kein Problem. Das Abenteuer des Tages war bestanden nun warteten nur noch 1 1/2 Stunden Piste auf uns bis wir wieder aus dem Hochland heraus waren.
Im Nachhinein noch der Tipp an andere Reisende – 100 km schlechte Hochlandpiste an einem Tag sind genug. Wir hatten da jetzt 200 km und es macht irgendwann keinen Spaß mehr und wird Quälerei. Versucht, das einzuplanen.
So, liebe Leute, wir müssen zugeben das wir oft einfach keine Fotos machen, wenn es eigentlich angezeigt wäre dies zu tun. Ganz besonders ist das bei uns so, wenn wir irgendwelche Probleme haben und wir unter Stress sind. Das passiert, denn bei einem Urlaub, der nicht nur die üblichen zwei oder drei Wochen dauert, ist die Wahrscheinlichkeit, dass es Probleme gibt, einfach höher. Das sagt ja schon der gesunde Menschenverstand.
Jetzt haben wir zwar schon die Halbzeit überstanden, aber genug Autoprobleme für den ganzen Urlaub. Anfang Juli eine Reifenpanne. Darin haben wir schon Übung. Ein über den Zigarettenanzünder betriebener Kompressormotor liegt bereit im Kofferraum. Das Ding ist nicht groß, kostet ab 20 Euro und erspart einem in den meisten Fällen, dass man den Reifen wechseln muss. Man pumpt den Platten einfach auf – meist ist nur ein Nagel drin – und fährt zur Werkstatt, wo der Reifen geflickt wird. Da angekommen müssten wir bisher nie lange warten und konnten wieder los, so auch dieses mal. Der Spaß kostet in Island so etwa 70 €.
Als nächstes war dann die “Wir verlieren Öl im Automatikgetriebe”-Geschichte wieder dran. Das hatten wir schon letztes Jahr in Schweden. Wir bemerkten auf der Fahrt nach Möðrudalur komische Flecken auf dem Auto. Hätten wir unter das Auto geschaut, wären wir wohl gleich in Akureyri geblieben. So sind wir dann, natürlich an einem Freitag Abend, weiter gefahren und ohne Probleme auch angekommen. Da es eine lange Fahrt war, wir wollten einfach in die Sonne, haben wir uns am Abend schnell hin gelegt. Am nächsten Tag schauten wir uns das noch einmal an. Die Flecken hatten sich vermehrt und nun gab es auch einen Blick unter das Auto – alles feucht. Der Ölcheck ergab, dass wohl wieder mal das Automatikgetriebe zu wenig Öl hatte. Auf Nachfrage beim Hof schaute sich ein kundiger Mann das ganze an und meinte, dass wohl die Leitung am Ölkühler für die Automatik ein Leck hat. Dieser versorgte uns auch mit der Adresse mit der nächsten Werkstatt – 70km entfernt am Mývatn, woher wir gerade kamen. Werkstätten haben dummerweise am Wochenende zu. Das ergab auch ein Anruf, so waren wir das Wochenende dort festgenagelt – denn liegenbleiben, weil das Getriebeöl unter einen kritischen Pegel sinkt und das Getriebe nicht mehr schaltet, wäre war nun auch keine gute Option gewesen. Zum Glück war es nett bei 20°, so das man sich auch mal entspannt in der Sonne rekeln konnte – soweit so es möglich ist entspannt zu sein, wenn man nicht weiß, was mit dem Auto los ist und was der Spaß kostet.
Am Montag sind wir dann früh los, damit wir das Problem an dem Tag auch möglichst geregelt bekommen. Bei Karl Viðar am Mývatn wurde uns dann geholfen, aber nicht sofort. Der ältere Herr bat uns, um 5 Uhr wieder zu kommen. Was macht man in Reykjahlíð ohne Auto? Bzw. wenn man sich aus Angst vor Ölverlust nicht traut, damit weit zu fahren?
Erstmal frühstücken, etwas herum laufen, mit dem ACE (unserem leidgeprüften Autoclub) telefonieren und fragen wie es laufen würde, wenn wir einen Leihwagen bräuchten und dann ins Schwimmbad. Dachten wir uns jedenfalls. Schwimmbad bei 22° und dem wahrscheinlich wärmsten Tag des Jahres. Das war aber geschlossen. Das machte nicht nur uns sprachlos, sondern eine isländische Familie, die auch ins Bad wollte, ebenso. Der Pool hatte wohl ein Leck, wie unsere Ölleitung, denn das war es, was der gute Karl feststellte, als wir dann kurz vor 5 da ankamen. Und den Schlauch hätte er nicht da, der müsste aus Akureyri erst geliefert werden. Morgen gegen drei. Ganz zufällig verleiht Karl auch Autos und er hatte da auch noch einen passenden Dacia Duster für einen besonders günstigen Preis für uns – von nur ca. 245 € für einen Tag. Zufälle gibt es.
Der Duster sollte auch alle F-Straßen (das sind die Hochlandpisten) befahren können zur Askja, auch die F88 (dazu gibt es später noch eine andere Geschichte). Wir haben dann aber nur einen Ausflug nach Sænautasel gemacht, um da zu angeln. Gefangen haben wir nichts, aber die Ecke ist sehr hübsch und es gibt einen Campingplatz – falls man also nicht wie wir mit Wohnwagen unterwegs ist (die Straße ist nicht so toll), nur zu empfehlen. Die Dame des Hauses spricht auch Deutsch und ist sehr nett.
Am anderen Tag haben wir dann unser Auto abgeholt und waren wieder voll einsatzbereit. Das ganze Vergnügen kostete dann so 500 € – mit einem Gruß an unseren Mechaniker zu Hause, der soll einen falschen Schlauch verbaut haben.
Das war jetzt aber noch nicht alles. Nachdem wir dann zur Askja waren (da kommt noch ein Beitrag) und ich abends auf dem Campingplatz parkte, schaute ich mir das Profil unseres Wagens an – Hochlandpisten sind ja auch nicht ohne und eine echte Belastung für das Material. Ich hatte zufällig voll eingeschlagen beim Parken und konnte nun die Innenseite der Räder sehen – die fast vollkommen blank war ohne Profil bei beiden Vorderrädern. Da wir nun hier weg wollten und langsam in die Westfjorde nach Ísafjörður wollten, machten wir in Akureyri halt – hier gibt es ja auch mehr als eine Werkstatt und wir hatten da aus unserem letzten Urlaub schon gute Erfahrungen.
Dummerweise war jede Werkstatt in Akureyri, die Achsvermessung (das waren 5 Stück) macht, ausgebucht – mindestens 10 Tage oder mehr. Wir haben dann aber erstmal noch zwei neue Reifen montieren lassen (mal wieder locker 600€) und haben uns dann einen Termin in Ísafjörður besorgt – dort sind wir länger, weil Tina da einen Sprachkurs hat. Wir müssen nun da noch etwas länger bleiben als geplant, weil der Termin erst in der Woche nach dem Sprachkurs ist, aber das war das beste was wir kriegen konnten. Wen man es sonst eilig hat hilft meistens auch Überstunden zu zahlen, das erhöht die eh schon hohe Rechnung nochmal um sicher 50% und es ist fraglich ob die Mechaniker Lust dazu haben. Das haben wir im letzten Urlaub ausprobiert.
Mal sehen was dann passiert, es bleibt jedenfalls spannend. Und, ja, wir haben eigentlich keine Fotos von den ganzen Sachen gemacht, weil wir einfach so im Stress waren das wir nicht dran gedacht haben. Sorry!! Ach, braucht noch jemand einen Pajero? Am Ende des Urlaubs wollten wir uns wohl von ihn trennen …
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