Der perfekte Tag

Nachdem wir unseren Besuch in Snæfellsnes beendet hatten, kam eine kurze Schlechtwetterperiode, die wir in Grindavik ausgesessen haben. Viel kann man dazu nicht sagen, denn Wäsche waschen und im Sturm sitzen ist nur begrenzt aufregend. Als das Wetter dann wieder besser wurde sind wir weitergefahren nach Leirubakki. Das ist ein Hof an der 26, der ein Hotel, Restaurant, Campingplatz und Reiten anbietet.

Der Campingplatz ist ganz nett, hat eine tolle Aussicht auf die Hekla und einen Hotpot.
Leirubakki
Dafür ist er auch noch recht günstig. Die Sanitäreinrichtungen sind zwar in die Tage gekommen aber die Dusche ist sogar kostenlos. Was eher doof ist, Stromanschlüsse gibt es nur direkt am Servicehaus. Da unser kleiner Wohnwagen aber ja mit moderner Solartechnik ausgestattet ist, war es auch kein Problem mal ohne auszukommen.

Bemerkenswert war dann unsere Tour ins Hochland, die wir hier gemacht haben. Nicht weit von Leirubakki geht die F225 ins Hochland Richtung Landmannalaugar. Die meisten Besucher von Landmannalaugar, das leider etwas überlaufen ist, kommen wohl eher über die F208 von Norden, denn hier muss man durch keine Furt und schont damit seine Nerven. Uns war es hingegen ein Vergnügen mal wieder durch eine Furt zu fahren:
Kurzes Video zum Furten auf der F225 auf Youtube

Auf dem Weg liegt der Rauðifoss, ein Wasserfall, der rot ist, bzw. das Gestein darunter. Wir sind hier zu dem nächsten Aussichtspunkt gelaufen, um den Wasserfall zu sehen.
Rauðifoss

Dabei trafen wir zwei Isländer, die meinten, besonders schön sei die Quelle, allerdings müsste man da etwas steil hoch. Wir haben ihre weitere Wanderung dann auch aus der Ferne beobachtet, aber so 45 Grad an einem Geröllberg hochsteigen ist dann eher nichts für uns.

Ebenfalls auf dem Weg aus verschiedenen Perspektiven zu sehen ist der Vulkan Hekla:
Hekla

Weiter ging es nach Landmannahellir, eine Hütte, bzw. mehrere, die auch einen Campingplatz haben. Sehr zu empfehlen gegenüber den Trubel in Landmannalaugar. Hier wollten wir allerdings nur die Angelkarte kaufen die wir später noch brauchen würden. Wirhaben leider versäumt, hier ein Bild zu machen.

In Landmannalaugar endlich angekommen ging es dann um den kleinen Rundkurs. Eine schöne Wanderung mit knapp 5 km und etwas Durch-die-Lava-Turnen, die aber durch viele der Schönheiten des Gebietes führt. Sehr zu empfehlen, hier ein paar Impressionen:

Nach soviel tollen Aussichten ging es zum Angeln – der erste See hieß Ljótipollur, ein Vulkankrater. Die Piste dahin ist nichts für Nervenbündel, die Aussicht ist toll …
Aussicht vom Ljótipollur
… aber leider muss man relativ steil an den Geröllrändern absteigen um an das Wasser zu kommen.
Ljótipollur
Das haben wir dann gelassen und sind zum Frostastaðavatn, dem großen See den  man nicht übersehen kann kurz bevor man Landmannalaugar erreicht.

Bei Sonnenschein und angenehmen Temperatur haben wir es uns dann da gemütlich gemacht – ein paar Fische gefangen und schließlich gegrillt. Was will man mehr?
Fischgrillen am Frostastaðavatn

Die Rückfahrt war dann im wesentlichen im Dunkeln und nicht erfreulich. Wir sind über die F208 nach Norden raus, weil das weniger Hochlandstrecke bedeutet. Dummerweise kam dann noch der nicht asphaltierte Teil der 26 und der war schlechter als jede Hochlandpiste und ist ganz und gar nicht zu empfehlen.

Fast bis zum Polarkreis

Nachdem wir Þórshöfn hinter uns gelassen haben, ging es weiter nach Raufarhöfn, ein Ort der nur 17 Kilometer vom Polarkreis entfernt ist und der Nördlichste bewohnte Ort auf der Hauptinsel ist. Wie viele Dörfer in der Region von Landflucht betroffen, Ende der 80er Jahre lebten hier noch 400 Einwohner, jetzt sind es keine 200 mehr. Es gibt verfallene und heruntergekommene Häuser, neben sehr gepflegten Anwesen. Am besten hat uns die Lage des Friedhofs gefallen.
Friedhof in bester Lage

Das auffälligste allerdings ist The Arctic Henge, eine von Erlingur Thoroddsen errichtete Stätte nach Motiven aus der nordischen Mythologie. Allerdings ist es noch weit von seiner Fertigstellung entfernt und da Erlingur, der eigentlich Hotelier war, vor zwei Jahren verstorben ist, wird es wohl auch nicht mehr fertig. Ich finde allerdings das es schon irgendwie genial aussieht …
Arctic Henge

Da der Abend sehr lau war haben wir ihn zum Angeln genutzt. Der See Hraunhafnarvatn wenige Kilometer im Norden von Raufarhöfn war das Ziel.
Angelsee

Aufgrund der Windstille waren die Fliegen leider sehr nervig, die Fliegenhüte hatten wir im Auto vergessen. Um so mehr wurden wir mit schönen Fischen belohnt, zwei Saiblingen und einer Forelle (die auch gut geschmeckt haben).
Fischfang

Svarfaðardalur – Ausflug in die Vogelwelt

Die Kulisse war großartig auf dem Campingplatz Húsabakki im Svarfaðardalur, aus dem Fenster unseres Wohnwagens bot sich dieser Ausblick:
Svarfadardalur Blick aus Wohnwagenfenster

Der Campingplatz, nahe am Eyarfjörður, etwas westlich von Dalvík, liegt direkt an einem Vogelschutzgebiet. Dort ist ein Spazierweg angelegt, den wir gegangen sind. Vogelfotos ließen sich kaum vermeiden 🙂

Eine Uferschnepfe:
Uferschnepfe

Sehr niedlich sind die kleinen Odinshühnchen:
Odinshünchen

Rotschenkel präsentieren sich unheimlich gern auf Zaunpfählen:
Rotschenkel

Es gab noch reichlich andere Vogelarten in diesem schönen Feuchtwiesenbiotop. Vogelliebhaber kommen auf Island garantiert voll auf ihre Kosten.

Wir haben die Chance genutzt, in Akureyri Bekannte zu treffen.
Drei Trolle in Akureyri
Nein, auf dem Bild sind sie nicht. Das sind nur drei Trolle in Akureyri.

Diese alte Brücke mit einem kleinen Wasserfall in der Nähe des Campingplatzes konnten wir unserer Kamera und Euch nicht vorenthalten:
Alte Brücke

An einem Abend sind wir dann zu den umliegenden kleinen Küstenhäfen gefahren, in der Hoffnung, Wale zu sehen und unser Abendessen zu fangen.
Das mit dem Walen hat leider nicht geklappt, auch nicht in dem niedlichen Ort Hjalteyri, wo vor zwei Jahren 50 Meter vor uns ein Buckelwal auftauchte. Der kleine Hafen ist aber so oder so hübsch anzusehen:
Hafen von Hjalteyri
Und das mit dem Abendessen war kein Problem. In Árskógssandur fingen wir zwei Klieschen (Plattfische), die gebraten wirklich lecker waren.

(Anmerkung Volker: Danke an die netten Britten die uns ein paar Köder geschenkt haben zum Angeln und dann zusehen mussten wie wir mit einer Angel mehr fingen als sie mit drei.)