Nachdem wir vor zwei Jahren einen 1-Wochen-Crashkurs Isländisch in Ísafjörður hatten, wollte ich nun gern einen weiteren Kurs dort machen. Die Kurse werden vom „University Centre of the Westfjords“ angeboten (Háskólasetur Vestfjarða), sind recht preiswert und es ist extrem übersichtlich und nett dort. Die kleine – OK, winzige – Uni ist im ersten Stock dieses Gebäudes untergebracht.
Volker wollte nicht weiter mitmachen, er konzentriert sich auf seine Schwedisch-Fortschritte und es kann wegen vieler Ähnlichkeiten schon verwirrend sein, beides gleichzeitig zu lernen.
Es ist in Island zur Verständigung meist nicht notwendig, isländisch zu sprechen. Fast alle sprechen englisch, selbst die Kinder schon früh. Aber ganz oft freuen sich die Isländer sehr, wenn man nur ein paar Brocken in ihrer Sprache sagen kann. Kaum jemand lernt sie, und sie sehen es als Kompliment und als echtes Interesse an ihrem Land, wenn man sich die Mühe macht.
Und ich finde, die Sprache klingt einfach toll. Sie hat sich im Vergleich zu schwedisch, norwegisch und dänisch in den letzten tausend Jahren wenig verändert und mich fasziniert das. Es hat aber einen Nachteil: Die drei anderen genannten Sprachen sind über die Jahrhunderte deutlich einfacher geworden. Sie haben viele Endungen fallen lassen und auch vieles andere vereinfacht. wer isländisch lernen will, muss sich zum Beispiel damit abfinden, dass es für Hauptwörter eine Form mit und eine ohne bestimmten Artikel gibt, dazu jeweils vier Formen für die vier Fälle und das ganze dann noch mal in der Mehrzahl. Also 16 insgesamt. Ich fand Sprachen lernen eigentlich immer recht leicht, aber isländisch ist wirklich eine Herausforderung. Nun ja, das Gehirn will trainiert sein, also hab ich die zwei Wochen Kurs gemacht und habe viel dabei gelernt.
Wer sich einen Eindruck verschaffen möchte, wie sich isländisch anhört, kann das gut bei gesungenen Texten, hier ein traditionelles Wiegenlied auf youtube:
Sofðu, unga ástin mín
Volker hat sich derweil mit anderen Dingen die Zeit vertrieben. Lesen, Beeren pflücken …
… Wäsche waschen, Angeln, ein bisschen umherlaufen …
Wir waren die zwei Wochen übrigens auf dem Campingplatz „Tungudalur“ am Ende des Skutulsförður, das st der Ford, an dem Ísafjörður liegt. Neben dem Platz ist ein Wasserfall des Flüssches Bruná, …
…, das auch durch das Campingplatzgelände fließt. Sehr hübsch, hier mit dem goldenen Schein der tiefstehenden Abendsonne auf den Bergen im Hintergrund.
Solltet Ihr einmal nach Ísafjörður kommen, dort campen wollen und ein Autohaben, nehmt diesen Campingplatz. Es sind fünf Kilometer bis Ísafjörður, aber er ist viel schöner als der in der Stadt. Der liegt nämlich im Hafen- / Industriegebiet, bietet abends, nachts und frühmorgens die entsprechende Geräuschkulisse und hat lediglich einen hübschen Hintergrund, einen Trollsessel:
Wir mussten hier aber eine Nacht verbringen, da unser Auto ja in die Werkstatt musste, Ihr erinnert Euch:
Das mit dem Auto und so …
Aber das darf aber auch gern die letzte Nacht bleiben, die wir dort verbrachten.