Wir werden von Deutschland aus noch ein oder zwei Beiträge nachreichen, aber dieses hier ist der letzte von Island aus.
Der erste Schnee ist vor ein paar Tagen gefallen und lag für kurze Zeit auf den Berggipfeln wie Puderzucker.
Die Hänge darunter färben sich herbstlich …
… und haben uns noch einmal mit Blaubeeren beschenkt:
Wir haben auch noch Nordlichter sehen dürfen, wenn wir auch mit der Kamera etwas zu langsam waren, die schönsten Momente einzufangen, aber hier ein Bild:
Nun sind wir in Seyðisfjörður und die Fähre nach Hirtshals liegt im Hafen.
Es war wunderschön hier. Wir werden dieses Land vermissen, mit seinem Licht und seinen Schatten,
… mit seiner Ruhe und seinen Stürmen und mit all der Vielfalt seiner wilden und gleichzeitig schutzbedürftigen Landschaft.
Wie in den Westfjorden gibt es im Osten Islands viele Fjorde, die unbewohnt sind oder an denen nur noch wenige Menschen wohnen. Wir haben einige dieser Fjorde besucht und die Hinterlassenschaften der Besiedelung besichtigt. Auch ist die Landschaft hier oft beeindruckend.
Die Ostfjorde sind wie die Westfjorden ein Gebiet, dem berühmte Touristenattraktionen fehlen. Vielleicht zum Glück?
Unser erster Ausflug ging nach Vaðlavík, einer nicht mehr bewohnten Bucht. Auf dem Weg dahin machten wir bei der Doppelspatmine bei Helgustaðir halt. Dort wurde früher Islandspat oder Doppelspat abgebaut, der durchsichtig ist und das Licht in zwei Richtungen bricht. Er wurde für optische Instrumente genutzt, z.B. für Mikroskope und Zielfernrohre. Es gibt ihn nur an ganz wenigen Orten der Erde. als Man wundert sich wie viel Glitzerkram herum liegt. Das Bild ist aber leider sehr unscharf (Ihr erinnert Euch, das Kameraobjektiv ließ uns im Stich), das ganze weiße Zeug ist Islandspat.
Hier gibt es eine Wanderhütte, die wir uns neugierig angesehen haben.
Neben einer Handvoll Ferienhäuser gibt es auch ein verlassenes Haus das wir uns besahen.
Alles war so gelassen wie es damals in den 70er Jahren verlassen worden ist. Offensichtlich wird das Haus von den Besuchern auch mit Respekt behandelt, viele interessante Gegenstände – so fürchten wir – wären in Deutschland längst geklaut.
Auf dem Rückweg sammelten wir noch schnell ein paar Blaubeeren und machten uns Pfannkuchen.
An einem anderen Tag ging es dann in den Mjóifjörður. Wie der Name dem Isländer schon sagt ist das ein sehr schmaler Fjord für Island.
Hier leben schon noch ein paar Menschen, aber viele sind es nicht. Am Ford liegt das Wrack eines Landungsbootes – wozu auch immer die Isländer es benutzt haben. Der Zahn der Zeit hat schon kräftig zugebissen – die Substanz ist rostig und nur noch dünn.
Dann ging es zurück auf den kleinen, hübsch gelegenen Campingplatz des Ortes Fáskrúðsfjörður, auf dem wir die letzten tage unseres Islandaufenthaltes verbracht haben.
Der Hengifoss liegt im Osten Islands in der Nähe des Sees Lagarfljót. Sehr hübsch und man muss 300m überwinden – nach oben. Das ist für uns Flachländer nicht einfach, aber wenn man ihn in natura sehen will muss man da durch. Wir finden es lohnt sich!
Wir hatten uns mit Absicht einen Tag mit guter Wettervorhersage ausgesucht -am Anfang war es noch etwas bewölkt, dann aber kam die Sonne raus. An dieser Stelle mal die Info, dass unser Kameraobjektiv ein paar Tage vorher beschlossen hat, nicht mehr funktionieren zu wollen. Also gibt es nur Handyfotos. Hier eines vom Anfang des Weges:
Auf dem Weg nach oben kommt man zunächst am Litlanesfoss vorbei. Man kann sich trefflich streiten, ob dieser oder der Hengifoss hübscher ist. Der Litlanesfoss ist von interessanten Basaltformtionen umgeben.
Je höher man kommt, desto besser ist auch die Aussicht auf die Landschaft und den See Lagarfljót.
Oben angekommen sehen wir endlich den berühmten Hengifoss. Zwischen den grauen Basaltschichten sind mehrere rote Zwischenlagen zu sehen. Das sind Asche- und Tephraschichten, die bei Vulkanausbrüchen auf die Lavaschichten gefallen sind. Dort haben sich Eisenverbindungen gebildet, die dann mit Sauerstoff reagiert haben und so die rötliche Farbe zeigen.
Interessant sind auch die Sedimentablagerungen in der Nähe des Wasserfalls:
Es gibt viele Teile von Island, über die man im Internet ganze Bildbände findet. Es gibt Teile, da ist das noch nicht so und sicher ist Lónsöræfi so ein Teil. Lónsöræfi ist seit 1977 ein Naturschutzgebiet und liegt etwas im Osten von Höfn. Das Gebiet wird auch Stafafellsfjöll genannt. Wir haben uns eher spontan entschlossen, hier noch einen Ausflug zu machen. Wenn man hier auf der Ringstraße vorbei fährt, sieht man einen Teil der bunten Berge und die ausgedehnte Flusslandschaft der Jökulsá í Lóni.
Wir hatten im Vorfeld das Guesthouse Stafafell angeschrieben, weil wir wissen wollten, wann und ob der Campingplatz, der auf den Karten zu sehen ist, geöffnet ist. Uns wurde nicht geantwortet, aber wir sind dann spontan abgebogen, der Platz war auf, und wir blieben dann gleich zwei Nächte.
Das seltsame an Lónsöræfi ist auch, dass der Tourismus sich hier eher zurückzuentwickeln scheint. Konnte man früher mit einem Bus zu einer Hütte im unzugänglichen Teil fahren, gibt es diesen Service jetzt nicht mehr und man muss die Beförderung bei einem Tourveranstalter relativ teuer buchen.
Hübsch ist es aber allemal, sehr farbenfroh durch Rhyolith und andere farbige Gesteinsarten. Ein versteckter Schatz.
Der größte Gletscher Islands ist der Vatnajökull, der auch zum größten Teil Nationalpark ist. Um den Hauptgletscher herum kriechen durch viele Täler Gletscherzungen ins Tal. Eine Menge dieser Gletscherzungen haben wir uns im Südosten angesehen. Eine Sonderstellung nimmt Jökulsárlón ein, meinen wir. Darum haben wir dafür einen eigenen Beitrag geschrieben und hier folgen jetzt die anderen.
Besonders interessant war die Fahrt nach Jöklasel, einer Berghütte in 840m Höhe. Hier ist auch das höchste Restaurant Islands und wir haben uns dort einen – recht guten – Kaffee gegönnt. Da, wo der Pfeil ist, aber etwas weiter auf der Rückseite gelegen.
Auf der Fahrt dahin, die Straße ist die F985, konnten wir schöne Aussichten genießen. Wir hatten Glück an dem Tag, denn neben dem tollen Wetter war die Straße gerade neu gemacht worden und man kam ganz einfach rauf und wieder runter.
Bei der Hütte ist man ganz nah am Skálafellsjökull.
Hier sieht man auch sehr genau die typischen Risse am unteren Ende der Gletscherzunge.
Von Ost nach West geht es weiter zum Heinabergsjökull. Hier führt eine Schotterstraße hin und man kommt nach wenigen hundert Metern bis zur schönen Gletscherlagune. Der Gletscher gehört zum Nationalpark und somit ist alles gut ausgeschildert und es gibt sogar markierte Wanderwege.
Hier wie auf vielen anderen kargen Böden Islands muss man übrigens aufpassn, nicht ständig auf Bäume zu treten. Es gibt hier sehr flach am Boden kriechende Birken:
Danach ging es zum Fláajökull. Auch hübsch, und mit einer wackeligen, schaukelnden Brücke auf dem Weg dahin. Die größte Gefahr geht aber von der Bewachung aus!
Aber wir haben alle Hindernisse überwunden und sind beim Gletscher angekommen.
Hier die spannenden Eisformationen noch mal im Detail:
Unser letzter Gletscher ist der Hoffellsjökull, der Gletscher, der am nächsten an Höfn dran ist, wo wir gecampt haben. Auch hier gibt es wieder Wanderwege und auch dieser Gletscher kalbt in einen See.
Die Größe, die Formen, die Geräusche der isländischen Gletscher zu erleben hat uns sehr fasziniert.
Weiter geht es mit unser Gletschertour. Wäre Alkohol auf Island nicht so teuer, es wäre sicher ein Geschäftmodell Cocktails mit Gletschereis zu verkaufen. Der beste Ort an dieses Eis zu kommen ist ohne Frage Jökulsárlón, die bekannte Gletscherlagune. Sie ist inzwischen wegen der Klimaerwärmung und des damit verbundenen Abschmelzens des Gletschers mehr als doppelt so groß wie 1975. Während das Wasser in Gletscherseen auf Island meist trüb ist wegen der Sedimente darin, ist in der Jökulsárlón das Wasser klar. Was diesen Ort außerdem einzigartig macht ist der direkte Zugang zum Meer. Die Eisbrocken, die vom Gletscher abbrechen, treiben ins Meer und werden von der Brandung zurück an den schwarzen Strand geworfen.
Zusammen ergibt das eine unglaublich tolle Fotokulisse. Nicht umsonst strömen jedes Jahr Menschenmassen hier her. Also nicht lang schnacken – hier sind die Bilder!
Nachdem wir 2015 immer nur an Skaftafell vorbeigefahren sind, hatten wir uns diesmal vorgenommen, etwas mehr zu machen und haben dieses mal sogar dort übernachtet. Der Campingplatz ist recht groß und war, als wir da waren, nicht überlaufen. Das lag aber sicher daran, dass es schon recht spät im Jahr war und die Menschen, die sonst hierher kommen, sicher gute Wetterbedingungen haben wollen. Davon kann man Anfang September nicht mehr unbedingt ausgehen.
Wir haben aber ja schon eine Weile das Wetter hier beobachtet und natürlich haben wir uns einen der schönsten Tage des Jahres ausgesucht. Also ging es an diesem Tag frisch ans Werk – hinauf in den Nationalpark zum Svartifoss. Der Weg dahin ist gut beschildert und ausgebaut und bietet tolle Aussichten.
Der Svartifoss mit seinen interessanten dunklen Basaltformationen gehört sicher zu den bemerkenswertesten Islands. Wir lassen Bilder sprechen.
Nachmittags sind wir dann zum Svínafellsjökull gefahren, einem Gletscher direkt neben dem Nationalpark und recht einfach zu erreichen. Er bildete auch den Auftakt unserer Gletschertour an der Südküste, die ist nämlich voll davon. Dazu aber mehr später, für heute also erst einmal der Svínafellsjökull.
Bevor wir aus Vík weg fuhren besuchten wir noch die Schlucht Fjaðrárgljúfur. Die liegt zwar eigentlich bei Kirkjubæjarklaustur, aber wir wollten nicht extra umziehen. Das Wetter in Skaftafell, unserer nächsten Station, sollte gut werden und an der Südostküste ist das Wetter oft nicht das beste, so wollten wir das nicht verpassen.
Viel muss man nicht zu Fjaðrárgljúfur sagen, sondern einfach mal anschauen. Hier ein paar Fotos!
Später vor dem Schlafengehen konnten wir dann noch ein paar Nordlichter sehen. Nicht sehr klar, aber immerhin:
Ein weiterer Zwischenstopp auf unserer Reise war Vík í Mýrdal. Der Campingplatz ist eigentlich ganz nett, aber sehr gut besucht. Vík lohnt einen Stopp, weil man hier noch einen Kronan Supermarkt hat. Die Preise sind etwas höher als bei einem Bonus, aber niedriger als bei den kleinen “Apotheken” die man sonst findet. Wobei man auch da drauf achten sollte, was man kauft. Die Sachen, die offensichtlich für Touristen sind, also was so der typische Isländer nicht kauft (Mineralwasser z.B.) sind hier auch schon extra teuer.
Wir sind dann etwas herumgefahren, um die Schönheiten der Gegend zu genießen.
Unser erstes Ziel war Dyrhólaey – auf deutsch “Türlochinsel”. Beim Blick auf das Bild wird auch klar, woher der Name kommt.
Am Kap, vor dem die Insel liegt, gab es erstaunlicherweise am 30. August, als wir da waren, noch ein paar Papageitaucher, Normalerweise sind sie um diese Zeit schon weg. Vorzeigbare Fotos von ihnen haben wir dieses mal nicht machen können, aber wer welche sehen mag, den verweisen wir gern auf diesen Beitrag mit vielen Fotos drolliger Lundis, Puffins, Papageientaucher => Hier klicken
Direkt daneben liegt der schwarze Strand von Reynisfjara. Sehr hübsch, kann aber gefährlich sein. Dort sind schon mehrere Menschen ums Leben gekommen, weil unberechenbar nach vielen kleinen harmlosen Wellen plötzlich große kommen und einen ins Meer reißen können. Anders als vor zwei Jahren stehen inzwischen Warnschilder dort, die das erklären und auf die tragischen Todesfälle hinweisen. Was manche Idioten nicht davon abhält, trotzdem zu nah ran und teilweise auch reinzugehen.
Die schwarzen Felsnadeln im Meer heißen Reynisdrangar und natürlich sind es versteinerte Trolle. Hier noch einmal aus anderer Perspektive mit Landschaft drumrum:
An diesem Strand gibt es auch interessante Basaltformationen, vor denen viele, viele Touristen sich unheimlich gern fotografieren:
Aber nicht genug der schwarzen Strände, auch in westlicher Richtung kann man davon viel sehen, der Sólheimasandur zieht sich weit die Küste entlang und wir genießen auch diese Aussicht noch, bevor wir zurück zu unserem Wohnwagen fahren.
Unsere erst einmal letzte längere Hochlandtour war die Umfahrung des Mýrdalsjökull. Wenn man genau ist, haben wir den Eyjafjallajökull, den Vulkan mit dem tollen Namen, auch mit umrundet. Unter dem Mýrdalsjökull verbirgt sich übrigens die Katla, einer der Vulkane, die man auf Island fürchtet. Ausbrüche der Katla werden regelmäßig von so genannten Gletscherläufen begleitet, das heißt, der Ausbruch schmilzt den Gletscher teilweise und es ergießen sich große Mengen Wasser in die Täler.
Da sich die Katla aber gerade friedlich verhält, konnten wir ganz entspannt unsere Tour antreten. Los ging es von unserem Campingplatz Langbrok, der liegt an der 261, die wird dann schnell zur F261. Hier hat man einen schönen Ausblick auf den Eyjafjallajökull und Þórsmörk.
Wir waren uns am Anfang nicht sicher, ob wir die Umrundung wirklich machen sollten. Immerhin ist es ein ganzes Stück und einige Furten und Teilstücke sind relativ gefährlich. Die meisten Mietwagenverleiher erlauben z.B. die F210 auch nicht. Aber dann haben wir uns doch für die Umrundung entschieden.
Unterwegs haben wir einen ganz kleinen Spaziergang zu der Schlucht Markarfljótsgljúfur gemacht, die der Fluss Markarfljót in den Fels gegraben hat.
Zur F210 muss man eine recht tiefe Furt durchqueren. Auch die Wanderer auf dem berühmten Laugarvegur müssen hier durch. Man merkt, wie beliebt dieser Wanderweg ist, denn wir sahen immer wieder Wanderer.
Sie führten uns vor, dass das Wasser mindestens knietief ist. Wir haben noch gewartet, da wir uns nicht sicher waren. Wie gerufen kam dann auch ein Hochlandbus um durchzufahren. Da kann man immer gut sehen, wie tief es ist und dann abschätzen ob man es selbst wagen will. Alles war ok, es ging also auf die F210.
Weiter geht es über den Mælifellssandur, links Richtung Landmannalaugur bunte Berge …
und rechts der Gletscher in schwarzweiß.
Wir huschen über den schwarzen Sand. Alles ist trocken und das ist gut so – dies hier ist die Ecke, wo die Mietwagenverleiher ihre Fahrzeuge so ungern bergen. Und in nassem Schwemmsand fährt man sich leicht fest.
In dem ganzen schwarzen Sand liegt der grün bewachsene Vulkan Mælifell.
Nach einer ganzen Weile und viel schwarzem Sand ging es auf die F232. Die Landschaft wechselt, ist aber immer noch toll.
Nach fünf Stunden Hochlandpiste biegen wir auf die 209 ein. Die Rückfahrt ist einfach und die Aussicht wieder spektakulär.
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